Dorfkemmathen

Dorfkemmathen

Dorfkemmathen

Dorfkemmathen - Chronik

(gekürzte Fassung)

In einem Werk von A. Gabler wird die Besiedelung des Sulzachtales beschrieben, Dorfkemmathen wurde demnach als Siedlung ohne Großhöfe mit einer Wallfahrtskirche von Oberkemmathen her angelegt.
Zwischen dem Hahnenbergholz und dem Froschholz soll sich in der Steinzeit (4000-2000 J. v. Chr.) ein Gehöft befunden haben. Das beweisen die dort gefundenen Steinwerkzeuge. Von diesem Gehöft oder Siedlung soll das Hahnenbergholz (kleiner Wald) seinen Namen haben.
Am südlichen Rand des Wirtshölzleins (kleiner Wald) befindet sich ein Hügelgrab, welches mehr als 2000 Jahre alt sein soll.

1251: tritt ein Volcmar de Kemmathen als Zeuge auf.
1311: wird Kemmathen erstmals in Urkunden genannt.
1362 – 1432: wird die Marienkirche auf dem Platz einer früheren romanischen Kapelle gebaut. Reste der Kapelle wurden mit in die Kirche eingebaut.
1398: Frau Elsbeth von Kemmathen verkauft eine Grundfläche. Eine Freifrau von Kemmathen erbaut das Klösterlein Maria Kemmathen wenige Meter nördlich der Pfarrkirche. Die Freifrau von Kemmathen wollte kein Kloster bauen sondern nur eine Klause um darin ihr Leben beschließen zu können.
1411: weitere gleichgesinnte Frauen finden sich bei der Freifrau ein, sodass das Klösterlein erweitert werden musste.
1452: Der Chor an der Kirche wird fertig.
1453: Unterkemmathen wird erstmals eindeutig genannt.
1490 – 1505: der herrliche gotische Flügelaltar wird gearbeitet. Die Madonnenfigur im Mittelschrein aus Ton und in Farbe gefasst ist noch 100 Jahre älter.
1522: Der jetzige Kirchturm wurde wahrscheinlich um 1 Stock erhöht, da diese Zahl unter dem Anfang des Daches steht.
1525: Bauernkrieg: das Kloster neben der Kirche wurde geplündert, aber auf bitten der Dorfkemmathener Bauern nicht gebrandschatzt, weil sonst das ganze Dorf in Flammen aufgegangen wäre. Sie mussten aber versprechen das Kloster abzureißen. Die Nonnen flohen nach Herrieden, kehrten aber 1530 wieder zurück.
1533: Die Reformation soll eingeführt worden sein und die Klosterschwestern gingen wieder nach Herrieden.
1554: Vertrag zwischen Dorf- u. Oberkemmathen wegen Weiderecht
1561: Verkauf des Klosters an die Stadt Dinkelsbühl
1625: Neue Dorfordnung
1655: möglicher Abbruch des Klosters
1738: wurde eine Kirchenuhr angeschafft
1762: wurde das Brechhaus neu gebaut
1792: Feuerspritze angeschafft
1828: Die Sonnenuhr wurde an der Kirche angebracht
1860: Es wurde eine neue Orgel von Orgelbauer Steinmeyer in Öttingen angeschafft.
Die Alte wurde für 25 Gulden in Zahlung gegeben, die neue kostete 1735 Gulden.
1870: Im Juli beginnt der Krieg mit Deutschland gegen Frankreich
1872: Einführung des Metermaßes
1890: Im Lauf des Sommers wurde die Marienkirche restauriert
1892: Viele Fälle von Maul- und Klauenseuche
1896: Eine neue Löschmaschine wurde angeschafft
1899: Am 12. Juli wurde die neue Große Glocke, gestiftet von Herrn Heinrich Kühleisen, auf den Kirchturm gezogen (Gewicht: 24 ½ Zentner). Auch der Eiserne Glockenstuhl dazu wurde von ihm gestiftet. Herrn Kühleisen wurde daraufhin das Ehrenbürgerrecht verliehen.
1900 - 1903: Herr Kühleisen stiftet 400 Obstbäume, 20 Kastanien- und 15 Lindenbäume für die Hutung (am „Himmelreich“), und für die Schule die ganze Einrichtung.
1911: Am Sonntag den 21. Mai zersprang beim 12 Uhr läuten die gestiftete Glocke, sie wurde gegen eine neue umgetauscht, die Kosten übernahm wieder Herr Kühleisen
Am 16. November gab es um 22 Uhr ein Erdbeben
1912: Die Ortsstraßen wurden erstmals beschottert
1914 - 1918: Ausbruch des 1. Weltkrieges wegen der Ermordung des österreichischen Thronfolger-Paares. Frankreich und Russland erklären den Krieg an Deutschland. Italien, England und Amerika kamen noch dazu. 70 Mann mussten aus der hiesigen Gemeinde einrücken. Im Oktober 1918 wird der Krieg durch den Schmachfrieden von Versailles beendet. Mit dem Kriegsende kam auch das Ende des bayerischen Königreichs und der deutsche Kaiser Wilhelm II ging nach Holland ins Exil.
1920: Maul- und Klauenseuche war wieder ausgebrochen
1923: Geldentwertung, die Reichsmark wird neue Währung
1930: Das neue Schulhaus wurde ausgebaut
1937: Die Dorfkemmathen´er Molkerei wurde geschlossen, in Wittelshofen wurde eine Milchzentrale errichtet. In der hiesigen Molkerei wurde ein Kindergarten errichtet.
1938: Wieder MKS. Am 20.10.38 starb der edle Spender Heinrich Kühleisen.
1939 - 1945: Am 28.08.39 wurde der erste Schuss gegen Polen eröffnet.
Am 01.09.39 bricht der 2. Weltkrieg aus.
Am 25.04.45 das neue Schulhaus wurde von Panzern beschossen.
Am 08.05.45 wurde der Waffenstillstand beschlossen
1948: Die D-Mark wird neue Währung
1969: Beginn des Wasserleitungsbaues
1973: Durch die Gebietsbereinigung wird Dorfkemmathen an die Gemeinde Langfurth angeschlossen.
Grundlegende Renovierung der Marienkirche
1975: Die Kirchenrenovierung wurde abgeschlossen und auch die Friedhofserweiterung mit der von Karl Dillig entworfenen Aussegnungshalle errichtet.
1976: Die Flurbereinigung wurde beendet .
Nachdem die große Glocke von Herrn Kühleisen im Krieg abmontiert wurde und nicht mehr zurückgekehrt ist, stiftete der Landwirt Heinrich Rang als Ersatz eine Stahlglocke.

 

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